Überblick
Roland Eisenbrand ist seit über zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content alle inhaltlichen Komponenten von OMR, der führenden europäischen Plattform für die globale Digitalwirtschaft. Gemeinsam mit BAM! Bytes and More Host Dr. Sabine Holl spricht er in dieser Episode unter anderem über die Herausforderung, in einer digitalen Welt mit analogen Produkten erfolgreich zu sein.
Im Gespräch

Dr. Sabine Holl
Die promovierte Politologin und ausgebildete Journalistin schrieb für verschiedene Tageszeitungen und Wirtschaftsmagazine wie den Harvard Business Manager und war als Pressesprecherin tätig.

Roland Eisenbrand
Roland Eisenbrand ist seit über zehn Jahren in der Digitalbranche als Journalist aktiv. 2014 begann er seine Laufbahn beim Online Marketing-Portal OMR. Hier leitet er als Head of Content ein fünfköpfiges Redaktionsteam; dazu verantwortet er die Programmplanung für das OMR-Festival mit 70.000 Besucher:innen.
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Digitale Erfolge mit analogen Produkten
Kunden digital erreichen
Als Journalist beschäftigt sich Roland Eisenbrand mit Serienunternehmern wie Tim Schumacher, der mit Online-Plattformen ein Vermögen gemacht hat, oder YouTubern wie Jimmy Donaldson alias Mr. Beast, der über Nacht 300 Restaurants eröffnen und nur mit ein paar Posts auf dem eigenen YouTube-Kanal einen Run auf die Plätze auslösen kann. Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland, insbesondere im B2B-Bereich, lebt aber noch von analogen Produkten, die sich – zumindest vermeintlich – oft nur schwer online vermarkten lassen. Trotzdem, so zeigt sich Eisenbrand überzeugt, “muss sich jedes Unternehmen Gedanken machen, wie es seine Kunden digital erreichen kann. Daran führt heute kein Weg mehr vorbei.” Die wertvollsten Firmen weltweit sind digitale Plattformen wie Amazon oder Facebook – Wertschöpfung finde heute eben nicht mehr hauptsächlich auf der Fertigungsstraße statt.
Digitale Mittel zur Vermarktung
Positiv bewertet Eisenbrand daher auch den Versuch, klassisch analoge Produkte wie Autos über digitale Services aufzuwerten. Bedenken hinsichtlich der Preisgabe persönlicher Daten relativiert er: “Natürlich muss man sich immer fragen, ob es ein fairer Deal für mich persönlich ist. Andererseits reduziert die Digitalisierung aber eben auch die Hürden für die Gründung eines Mediums oder eines Unternehmens – und gibt uns Mittel zur Vermarktung in die Hand, die es früher nicht gab.” Spezielle YouTube Communities, z. B. für Baumaschinen oder Werkzeuge, brächten die Zielgruppe auch für B2B-Anbieter in einem einzigen Kanal zusammen – und die Zusammenarbeit mit dem Content Creator eröffne so bisher nicht dagewesene Potenziale für die Vermarktung eigener Produkte.
Die Qual der Software-Wahl
“Auch wir sehen einen riesigen Bedarf am Markt von Leuten, die sich über B2B-Produkte informieren wollen”, verrät Roland Eisenbrand. Die Plattform OMR, für die er arbeitet, hat in den letzten anderthalb Jahren auch ein Bewertungsportal für Unternehmenssoftware aufgebaut und verzeichnet regen Zulauf. “Natürlich geht es hier für manche darum, welches Shop-System für meinen Online-Shop das beste sein könnte.” Aber mit über 100 verschiedenen Kategorien werden dort auch ECM-, ERP- und CMS-Anbieter besprochen. Die Gefahr, dass sein Rating mangels Beratung die Umsetzung von Insellösungen für konkrete Bedarfe begünstigt und das große Ganze aus dem Blick gerät, weist Eisenbrand nicht von der Hand. “Am Ende kommt es für viele aber bei der Auswahl vor allem darauf an, Anhaltspunkte für die Kundenfreundlichkeit, Flexibilität und Bereitschaft des Anbieters zu individuellen Anpassungsmöglichkeiten zu bekommen.” Der größte Wert liege daher in den hinterlegten Erfahrungsbeschreibungen von Anwendern, die die Tools selbst genutzt haben.
KI noch in den Kinderschuhen
Auffallend viele Tools führen dabei das Wort “Management” im Namen – von Ad Spendings bis Wissens- und Dokumentenmanagement. Das deutet auf den in der Breite angekommenen Einsatz von Künstlicher Intelligenz hin. “Das Thema ist tatsächlich total spannend und funktioniert gut, wo sich bestimmte Tätigkeiten häufig wiederholen. Wenn man aber im ganz großen Stil auf den Einsatz von KI schaut, dann ist es damit meistens doch noch nicht so weit her”, betont Eisenbrand. Anders sei das nur bei sehr großen Plattformen wie Facebook, die so viele Daten zur Verfügung haben, dass sie ihre Systeme darauf gut optimieren und diese davon lernen können, meint der OMR-Journalist: “In der Breite aber hapert es beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz sicherlich an den Datenmengen, die dafür gebraucht werden. Hier ist also sicher noch ein längerer Weg zu gehen.”
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