Unser Geschäftsleben ist geprägt von Verträgen, Vereinbarungen und Genehmigungen. Vielleicht fragen Sie sich auch: Warum dauert es so lange, bis Ihr Vertrag unter Dach und Fach und das betreffende Dokument von allen Beteiligten unterzeichnet ist? Der traditionelle Signaturprozess erfordert zahlreiche Ausdrucke, Kopien, Postsendungen, Telefonate und E-Mails, um Details zu klären, Änderungen durchzuführen und Erinnerungen zu senden. Dieser aufwendige Prozess ist nicht nur frustrierend, sondern auch ineffizient. Mit der digitalen Signatur bringen Sie Dynamik und Effizienz in Ihre Prozesse. Die elektronische Signatur ermöglicht es Ihnen, Ihre Vertrags- und Genehmigungsprozesse schneller, transparenter und auch vertrauensvoller abzuwickeln. Durch die Nutzung einer Software für digitale Signatur können Sie den Papierkram hinter uns lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: unser Geschäft.

Ein Balkendiagramm, das den Prozentsatz der Menschen zeigt, die sich für digitales Marketing interessieren.

Digitale Signatur: Definition und Abgrenzung

Die digitale Signatur ist eine kryptografische Technologie, die es ermöglicht, elektronische Dokumente in Form von PDF-Dateien online rechtsgültig zu unterschreiben und deren Integrität zu gewährleisten. Dabei wird die Authentizität eines Dokuments bestätigt und die Identität der Unterzeichnenden verifiziert.

Bei der digitalen Signatur wird ein mathematisches Verfahren angewendet, das auf asymmetrischer Verschlüsselung basiert. Es werden zwei Schlüssel generiert: ein öffentlicher Schlüssel und ein privater Schlüssel. Der private Schlüssel ist geheim und ausschließlich der Person bekannt, die unterzeichnet, während der “public key” öffentlich zugänglich ist.

Durch die Anwendung der mathematischen Funktionen wird eine elektronische Signatur erzeugt, die untrennbar mit den ursprünglichen Daten verbunden ist. So wird sichergestellt, dass die Daten nicht manipuliert wurden und die Unterzeichnenden tatsächlich die Personen sind, für die sie sich ausgeben.

Elektronische Signatur versus Digitale Signatur – ein und dasselbe?

Häufig werden die Begriffe “elektronische Signatur” und “digitale Signatur” synonym verwendet, weil beide Unterschriften online (elektronisch) erstellt werden. Sie sind im Grunde aber nicht das Gleiche:

Die elektronische Signatur ist ein breiter Begriff, der jede Form von elektronischer Bestätigung oder Zustimmung zu einem Dokument oder einer Transaktion umfasst. Das kann beispielsweise der Scan einer handschriftlichen Unterschrift sein. Eine elektronische Signatur, auch e-Signatur oder elektronische Unterschrift genannt, ist in der Regel einfach anzuwenden und erfordert oft nur eine Identifikation oder Authentifizierung der Unterzeichnenden, ohne dass ein hohes Maß an Sicherheit oder Verschlüsselung erforderlich ist. Sie bietet zwar Rechtsgültigkeit aber eine geringe Datensicherheit.

Im Gegensatz zum juristischen Begriff “elektronische Signatur” entspricht der Terminus “digitale Signatur” einer mathematischen Bezeichnung. Die digitale Signatur ist eine bestimmte Art der elektronischen Signatur und wird mithilfe einer Public Key Infrastructure (PKI) verschlüsselt. So ordnet die digitale Unterschrift ein Dokument klar einer oder einem Unterzeichnenden zu – vergleichbar mit einem elektronischen Fingerabdruck.

Ein Diagramm, das den Prozess einer digitalen Signatur zeigt.
Abbildung: Die digitale Signatur verbindet Unterzeichnende sicher und rechtsgültig mit einem Dokument

Welche Arten der digitalen Unterschrift gibt es?

Die Anforderungen an digitale und elektronische Unterschriften sind EU-weit in der eIDAS-Verordnung (Electronic Identification And Trust Services) geregelt. Diese Richtlinie unterscheidet drei Arten von e-Signaturen:

  1. Einfache elektronische Signatur (EES): Dies ist die grundlegendste Form der elektronischen Signatur, die lediglich den Zweck erfüllt, Unterzeichnende kenntlich zu machen. Beispiel: mit dem Finger geschriebene – auch gekritzelte – Unterschrift auf dem Scangerät des Paketzustellers.
  2. Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES): Die fortgeschrittene elektronische Signatur erweitert die einfache digitale Signatur, indem zusätzliche Sicherheitskriterien erfüllt werden müssen. Dazu gehören die eindeutige Zuordnung zu den Unterzeichnenden (Authentizität), die Identifizierung der Unterzeichnenden (Nicht-Abstreitbarkeit) und die Verbundenheit mit dem Dokument (Integrität). Zudem muss sie zum Beispiel mit einem persönlichen PC oder Tablet erstellt worden sein, d. h. mit Mitteln oder Tools, die nur den Unterzeichnenden zur Verfügung stehen. Eine FES bietet ein höheres Sicherheitsniveau als eine einfache elektronische Signatur.
  3. Qualifizierte elektronische Signatur (QES): Die qualifizierte elektronische Signatur ist die “höchste Stufe” des elektronischen Unterschreibens, die eine rechtliche Bindung hat. Im Artikel 25 der eIDAS-Verordnung gilt sie als juristisch gleichwertig zur handschriftlichen Unterschrift. Sie muss neben den Sicherheitskriterien der FES noch folgende Anforderungen erfüllen:
    1. Überprüfung der Identität der Unterzeichnenden muss im Vorhinein erfolgen
    2. Signatur muss in einer sogenannten “sicheren Signaturerstellungseinheit” (SSEE bzw. auch als QSCD bekannt) erstellt werden – eine spezielle Kombination aus Hard- und Software, die kryptografische Schlüssel sicher verwaltet
EESFESQES
ELEKTRONISCHE UNTERSCHRIFTjaja
ja
EINDEUTIGE ZUORDNUNG ZU UNTERZEICHNENDENneinja
ja
IDENTIFIZIERUNG DER UNTERZEICHNENDENneinjaja
ÄNDERUNG DER DATEN NACHVERFOLGBARneinjaja
VALIDIERUNG DER IDENTITÄT IM VORHINEINneinneinja
BASIERT AUF EINEM QUALIFIZIERTEN ZERTIFIKATneinneinja

Wenn Sie eine qualifizierte elektronische Signatur mit Anbieter-Akkreditierung verwenden, garantiert ein Trust Center die nachgewiesene organisatorische und technische Sicherheit durch ein Gütesiegel.

Elektronische und digitale Signaturen werden von natürlichen Personen verwendet. Ein elektronisches Siegel ist eine mit elektronischen Informationen verknüpfte Datei und wird eingesetzt, wenn juristische Personen ohne Vertreter eine digitale Unterschrift erstellen sollen.  

Wo digitale Signaturen zum Einsatz kommen

Die Bedeutung, Dokumente in Form von PDFs online zu unterschreiben, liegt darin, Vertrauen, Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit in elektronische Dokumente und Transaktionen zu bringen. Demzufolge finden digitale Signaturen in zahlreichen Anwendungsbereichen Verwendung, wie zum Beispiel:

Die digitale Signatur im Vertragsmanagement

Wenn Sie Ihr digitales Vertragsmanagement bereits über eine DMS-/ECM-Software organisieren oder planen, zukünftig Ihr Vertragswesen digital abzuwickeln, automatisieren Sie sämtliche Prozesse entlang des Vertragszyklus. In diesem Kontext spielt die digitale Signatur eine bedeutende Rolle: Verträge elektronisch zu signieren, beschleunigt die Vertragsabwicklung, verkürzt die Durchlaufzeiten und optimiert die Vertragsverwaltung.

Die digitale Signatur ermöglicht eine umfassende Rückverfolgung innerhalb des Contract Lifecycles. Es wird präzise dokumentiert, wer den Vertrag unterzeichnet hat und zu welchem Zeitpunkt dies erfolgte. Durch diese transparente Darstellung bleiben Sie jederzeit über den aktuellen Vertragsstatus informiert und können bei Verzögerungen rechtzeitig intervenieren.

Die digitale Signatur im Human Resource Management

Im HR-Bereich trägt die elektronische Unterschrift zur Gewährleistung der Authentizität und Integrität von Dokumenten bei, die in der Personalverwaltung verwendet werden. Durch die Nutzung digitaler Signaturen können Mitarbeiterdokumente elektronisch erstellt, unterzeichnet und im optimalen Fall sicher in der digitalen Personalakte aufbewahrt werden. Durch die Verwendung der digitalen Signatur zeigen Sie, dass Sie offen für eine moderne Arbeitsweise, für Digitalisierung und neue Technologien sind. Dies wirkt sich positiv auf Ihr Employer Branding aus und positioniert Ihr Unternehmen als modernen und attraktiven Arbeitgeber.

Hier sind einige Anwendungsfälle, in denen die elektronische Signatur in der digitalen Personalakte eingesetzt werden kann:

  • Arbeitsverträge
  • Einwilligungserklärungen
  • Änderungen von Vertragsbedingungen
  • Urlaubsanträge und Genehmigungen
  • Schulungsunterlagen und Zertifikate
  • usw.

Die digitale Signatur im Gesundheitswesen

In kaum einem Bereich geht es um derart sensible persönliche Informationen wie im Gesundheitswesen. Hier spielt die digitale Signatur eine entscheidende Rolle bei der Sicherung und Verwaltung medizinischer Daten: Einwilligungserklärungen, Aufnahmeformulare, Arztbriefe, medizinische Berichte oder Medikamentenverordnungen können mittels Signatur-Software rechtssicher elektronisch signiert werden. Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung des Papierbedarfs, beschleunigt Wartezeiten und erleichtert den sicheren Austausch, mit dem Erfolg einer besseren Patientenerfahrung und einer einfacheren Patientenverwaltung durch das Gesundheitspersonal.

Sobald die Formulare oder medizinischen Dokumente digital signiert wurden, werden sie vielerorts bereits automatisch in der elektronischen Patientenakte über die ECM-Software abgelegt oder weiter verarbeitet.

Von der Einzel- bis zur Massensignatur

Einzel-, Mehrfach-, Massen- und Stapelsignatur sind unterschiedliche Ansätze der digitalen Signatur, mit denen Sie Ihren Vertrags- oder Genehmigungsprozess optimieren können.

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Eine Einzelsignatur bezieht sich auf die Unterzeichnung eines einzelnen Dokuments oder einer einzelnen Datei mit einer digitalen Signatur. Es handelt sich somit um eine individuelle Signaturaktion, bei der ein Dokument von einer Person elektronisch signiert wird.

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MEHRFACHSIGNATUR

Wenn mehrere Personen nacheinander dasselbe Dokument online unterzeichnen, spricht man von einer Mehrfachsignatur. Vor allem im Bereich von Freigabe- oder Genehmigungsprozessen erleichtert die e-Signatur diesen Prozess erheblich, zudem ist der gesamte Prozess transparent nachvollzieh- und kontrollierbar.

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Eine Stapelsignatur, auch als Batch-Signatur oder Seriensignatur bekannt, beschreibt die simultane Unterzeichnung von mehreren Dokumenten oder Dateien. Statt jedes Dokument einzeln zu signieren, werden Dokumente zu einem Stapel zusammengefasst und anschließend mit einer einzigen digitalen Signatur versehen. Dieses Verfahren ermöglicht eine effiziente Verarbeitung von Dokumenten, insbesondere bei der Signierung großer Mengen, wie Rechnungen oder Verträgen. Durch die Bündelung der Signaturen in einem einzigen Schritt werden zeitraubende Einzelunterzeichnungen vermieden und die Bearbeitungsgeschwindigkeiten gesteigert.

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MASSENSIGNATUR

Die Massensignatur geht noch einen Schritt weiter und umfasst die Unterzeichnung einer äußerst großen Anzahl von Dokumenten oder Dateien gleichzeitig. Hierbei wird die Signatur häufig mithilfe eines Autosigners erzeugt, um den Prozess der Massenunterzeichnung zu automatisieren. Dieses Verfahren findet beispielsweise Anwendung bei der Signierung von Kundenmitteilungen, Versicherungspolicen oder elektronischen Zustellungsbelegen. Durch die Nutzung der Massensignatur werden umfangreiche Signieraufgaben effizient bewältigt, was den Zeit- und Arbeitsaufwand reduziert und die Vertragsabwicklung optimiert.

Wie funktioniert eine digitale Signatur?

Das kryptografische Verfahren hinter der digitalen Unterschrift verwendet Schlüsselpaare, bestehend aus einem öffentlichen Schlüssel und einem privaten Schlüssel. Der Prozess der digitalen Signatur umfasst in der Regel folgenden Schritte:

Hash-Berechnung

Zunächst wird eine eindeutige Prüfsumme (Hash) des zu signierenden Dokuments erstellt. Eine Hash-Funktion (= Algorithmus) wandelt das Dokument in eine feste Zeichenfolge (Hash-Wert) um, die charakteristisch für den Inhalt des Dokuments ist. Selbst die kleinste Änderung am Dokument würde zu einem völlig anderen Hash-Wert führen.

Verschlüsselung mit dem Private Key

Der Hash-Wert wird nun mit dem Private Key der Unterzeichnenden verschlüsselt. Diese Verschlüsselung erzeugt die digitale Signatur des Dokuments.

Zusammenführung mit dem Dokument

Um die digitale Signatur zu überprüfen, extrahiert die empfangende Person des signierten Dokuments den Hash-Wert aus der Signatur. Anschließend wird dieser Hash-Wert mit dem Public Key des Unterzeichnenden entschlüsselt. Wenn der entschlüsselte Hash-Wert mit dem des Empfangenden selbst berechneten Hash-Wert übereinstimmt, ist die Signatur gültig, und das Dokument wurde nicht manipuliert.

Diese Verschlüsselung (auch Chiffrierung genannt) ist für den Datenschutz und die Datensicherheit wichtig, denn für sicheres elektronisches Unterschreiben und Übertragen der Signatur müssen Zugangs-, Zugriff- und Weitergabekontrolle durch eine Verschlüsselung gewährleistet sein.

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die digitale Signatur nicht den gesamten Inhalt des Dokuments verschlüsselt. Sie bestätigt die Identität des Unterzeichnenden und die Unversehrtheit des Dokuments.

Digitale Signatur als Teil der Vertragsmanagement-Software

Die digitale Signatur ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Vertragsmanagement-Softwarelösungen. Somit können Unternehmen den gesamten Vertragslebenszyklus elektronisch abbilden und abwickeln – von der Erstellung über die Übermittlung, Korrektur, Unterzeichnung bis zur Archivierung von Verträgen.

Je nach Anbieter erfüllt die Software für digitale Signatur dabei folgenden Funktionen:

  • Elektronische Unterzeichnung: Verträge können direkt nach der Erstellung mit einem Klick zur elektronischen Unterzeichnung weitergeleitet werden: Sie müssen dabei keinen Systemwechsel vornehmen und vermeiden Medienbrüche und Zusatzaufwand.
  • Signatur-Workflow: Dank Signatur-Workflows kann der Prozess der Unterzeichnung automatisiert und transparent abgebildet werden. Dies umfasst die Definition der Unterzeichnenden, die Festlegung der Reihenfolge der Unterzeichnung, das Versenden der betreffenden Dokumente, die Information der Unterzeichnenden, dass für sie ein PDF zum Signieren bereit liegt, die Überwachung des Fortschritts des Unterzeichnungsprozesses und die Fertigstellungsmeldung.
  • Benachrichtigungen und Erinnerungen: Je nach Software ist es möglich, automatisierte Benachrichtigungen und Erinnerungen an die Unterzeichnenden zu senden. So stellen Sie sicher, dass keine Fristen versäumt werden und der Vertragsprozess effizient abläuft.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Die digitale Signatur-Software bietet Sicherheitsfunktionen wie die Verschlüsselung der Datenübertragung und -speicherung, Zugriffskontrollen und Audit Trails, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Vertragsdaten zu gewährleisten.
  • Compliance und Rechtskonformität: Die Software unterstützt die Einhaltung rechtlicher Anforderungen an elektronische Signaturen. Unter anderem gewährleisten Zeitstempel, Archivierung und Protokollierung die rechtliche Gültigkeit und Nachvollziehbarkeit der Unterzeichnung.

Wie digitale Signatur und Dokumentenmanagement optimal zusammenspielen

Ein entscheidendes Kriterium für die erfolgreiche Implementierung einer digitalen Signatur-Software liegt in der nahtlosen Integration in die bestehende IT-Landschaft eines Unternehmens. Insbesondere die Einbindung in bereits vorhandene DMS-/ ECM-Systeme erweist sich dabei als die optimale Form des papierlosen Arbeitens. Wenn Sie die digitale Unterschrift genau an den Stellen, an denen sie benötigt wird, verfügbar machen, können Sie das volle Potenzial der e-Signatur-Technologie ausschöpfen. Die sorgfältige Integration in die bestehende IT-Infrastruktur gewährleistet dabei nicht nur einen reibungslosen Arbeitsablauf, sondern trägt auch zur Sicherstellung der Rechtskonformität und Datenintegrität bei.

Ein Screenshot einer Grafik.
Abbildung: Laut DocuSign nimmt die Integration der e-Signatur in die IT-Infrastruktur einen wichtigen Stellenwert ein – über 90 % der Befragten haben die Signatur-Software bereits integriert oder planen sie zu integrieren.

Anbieter spezieller DMS- und ECM-Software unterstützen über offene API-Schnittstellen die Anbindung vieler Signatur-Software-Lösungen, wie zum Beispiel DocuSign Germany GmbHMentana-Claimsoft GmbH oder Governikus GmbH & Co. KG.

Durch die Integration in ihre Tools können User den Signaturprozess direkt von der jeweiligen Anwendung heraus starten. Dafür wird das jeweilige Dokument – zum Beispiel ein Word-Dokument – in ein PDF-Format konvertiert, an das Signaturmodell übergeben und nach der elektronischen Unterschrift in der entsprechenden elektronischen Akte im Dokumentenmanagementsystem gespeichert.

ELEKTRONISCHE SIGNATUR
AN DMS ANGEBUNDEN
ELEKTRONISCHE SIGNATUR
NICHT AN DMS ANGEBUNDEN
EFFIZIENZ UND ZEITERSPARNISAutomatisierung der Prozesse, schnellerer WorkflowManuelle Signaturprozesse, längere Bearbeitungszeiten
NACHVOLLZIEHBARKEIT UND AUDIT TRAILLückenlose Protokollierung von Signaturvorgängen, prüffähige Audit TrailsSchwierigkeiten bei der Nachverfolgung und Überprüfung von Signaturhistorien
LANGZEITARCHIVIERUNGIntegrierte Archivierung von signierten Dokumenten und zugehörigen MetadatenProbleme bei der langfristigen Speicherung und Nachweisbarkeit

Signaturprozess über Workflow Management steuern

Ein Signatur-Workflow ermöglicht eine effiziente und zeitnahe Signierung von Dokumenten, unabhängig davon, ob sich die Unterzeichnenden physisch am selben Ort befinden oder nicht. Durch einen Signatur-Workflow wird festgelegt, wer welche Dokumente in welcher Reihenfolge unterschreibt. Dieser automatisierte Ansatz beschleunigt den Signaturprozess und verbessert seine Transparenz und Qualität.

Durch den Workflow digitalisieren Sie nicht nur den Prozess des analogen Unterschreibens: Sie verschlanken, beschleunigen, überwachen und optimieren ihn. Sie legen fest, wer Dokumente signieren muss und wer die Dokumente zur Kenntnisnahme erhalten soll. Sie können für die Aufgaben auch Vertreter*innen festlegen, für den Fall, dass die betreffenden Personen nicht verfügbar sind.

Wenn Sie den Workflow starten, initialisieren Sie den Signaturprozess, und die von Ihnen ausgewählten Personen erhalten in der von Ihnen definierten Reihenfolge eine E-Mail-Benachrichtigung mit der jeweiligen Aufgabe (signieren, überprüfen, freigeben). So koordinieren Sie die verschiedenen am Prozess beteiligten Personen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsort.

Workflow Management bei digitalen Signaturen stellt sicher, dass Fehler und Redundanzen vermieden werden. So kann es zum Beispiel nicht passieren, dass Unterlagen durch den Postweg verloren gehen, jemand an der falschen Stelle unterschreibt oder falsche Inhalte angezeigt bekommt. Sie können bereits im Vorfeld Tags festlegen, die Inhalte anzeigen oder ausblenden und benutzerorientierte Felder für Namen, Währung, Unterschrift usw. einfügen.

Während der Prozess läuft, bewahren Sie den vollständigen Überblick über den Status quo und den Fortschritt – in Echtzeit. Jede Transaktion, sprich jedes Öffnen, Einsehen des Dokuments, Drucken, Weiterleiten, Signieren oder Ablehnen der Unterschrift wird protokolliert.

Digitale Signatur und die Rechtssicherheit

Ein wesentlicher Vorteil der digitalen Signatur liegt in ihrer Rechtsgültigkeit. Im DACH-Raum gibt es Gesetze und Verordnungen, die die Verwendung der digitalen Signatur regeln.

eIDAS-Verordnung

Die eIDAS-Verordnung ist eine europaweite, einheitliche und rechtliche Grundlage für elektronische Geschäftsprozesse. Die Verordnung gilt seit Juli 2016 und umfasst alle 27 EU-Mitgliedsstaaten. eIDAS steht für electronic Identification, Authentication and Trust Services und regelt die elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen, einschließlich elektronischer Signaturtransaktionen. Die eIDAS-Verordnung umfasst die FES (fortgeschrittene elektronische Signatur) und QES (qualifizierte elektronische Signatur).

Die eIDAS-Verordnung hat das Ziel, die digitale Transformation zu fördern und die grenzüberschreitende Interoperabilität elektronischer Dienste in der EU zu verbessern. Sie trägt zur Schaffung eines sicheren und vertrauenswürdigen Umfelds für elektronische Transaktionen und Kommunikation bei und bietet eine einheitliche rechtliche Grundlage für den Einsatz elektronischer Identifizierung und Vertrauensdienste innerhalb der Europäischen Union.

zertES-Verordnung

Die Schweiz, als Nicht-Mitgliedsstaat der EU, hat eigene Bundesgesetze – so auch zur elektronischen Signatur, die über die ZertES-Verordnung geregelt ist.

A-Trust-Handysignatur

Die A-Trust-Handysignatur ist ein spezieller Dienst für die elektronische Signatur in Österreich, der von der Firma A-Trust angeboten wird.

Anstatt einer physischen Smartcard oder eines USB-Token wird die Signatur mittels eines speziellen Zertifikats auf dem Mobiltelefon der User erzeugt und verwendet. Um die A-Trust-Handysignatur nutzen zu können, muss der User zuerst ein qualifiziertes Zertifikat von A-Trust erhalten. Dies kann über einen Online-Antrag oder persönlich bei einer A-Trust-Registrierungsstelle beantragt werden. Sobald das Zertifikat auf dem Mobiltelefon der Benutzenden installiert ist, kann die Handysignatur verwendet werden, um elektronische Dokumente oder A-Trust-PDFs zu signieren. Die Signatur wird mit einer PIN oder einem biometrischen Merkmal (z. B. Fingerabdruck) authentifiziert.

Die A-Trust-Handysignatur kann in verschiedenen Bereichen und Anwendungen eingesetzt werden. Dazu gehören die Unterzeichnung von Verträgen, die Kommunikation mit Behörden (z. B. Finanzamt), die Durchführung von Bankgeschäften, die Einreichung von Anträgen oder Dokumenten bei öffentlichen Stellen und vieles mehr.

So erstellen Sie eine digitale Signatur mithilfe der Signatur-Software DocuSign

DocuSign ist ein führender Anbieter von elektronischen Signaturen, der es Unternehmen und Behörden ermöglicht, elektronische Vereinbarungen zu verwalten. Mit DocuSign können User digitale Unterschriften rechtsgültig erstellen, Dokumente elektronisch versenden und den Unterzeichnungsstatus verfolgen.

Anhand dieser beispielhaften Schritt-für-Schritt-Anleitung sehen Sie, wie Sie eine digitale Signatur mithilfe einer Signatur-Software erstellen können:

FAQ zum Thema Digitale Signatur

Was ist der Unterschied zwischen einer digitalen Signatur und einer elektronischen Signatur?

In der Praxis wird kaum zwischen den Begriffen “digitale Signatur” und “elektronische Signatur” unterschieden. Allerdings gibt es wichtige Unterschiede zwischen den beiden Begriffen – vor allem in der Art und Weise, wie sie erstellt und verwendet werden.

Eine digitale Signatur bezieht sich auf eine spezifische Art der elektronischen Signatur. Sie basiert auf einem asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren, bei dem ein privater Schlüssel zum Signieren eines Dokuments und ein öffentlicher Schlüssel zur Überprüfung der Signatur verwendet werden. Eine elektronische Signatur ist ein allgemeinerer Begriff, der verschiedene Arten von elektronischen Unterschriften umfasst. Dazu zählen beispielsweise eingescannte Unterschriften oder biometrische Signaturen (z. B. Fingerabdruck oder Stimmerkennung).

Was ist der Nutzen einer digitalen Signatur?

Der Nutzen einer digitalen Signatur liegt in der Gewährleistung von Authentizität, Integrität und Nachweisbarkeit elektronischer Dokumente. Durch den Einsatz einer digitalen Signatur kann die Identität der Unterzeichnenden eindeutig bestätigt werden, was Fälschungen und Manipulationen vorbeugt. Die Online-Signatur gewährleistet auch die Unversehrtheit des Dokuments, da Änderungen nach der Signaturerkennung erkannt werden. Ferner spart die digitale Signatur Zeit, reduziert den Papierverbrauch und erhöht die Effizienz von Geschäftsabläufen.

Wie funktioniert die Anbindung der digitalen Signatur an eine DMS-/ECM-Software?

Die Anbindung einer digitalen Signatur an ein Enterprise Content Management (ECM) respektive Dokumentenmanagementsystem (DMS) hängt von den verfügbaren Integrationsoptionen, der Systemarchitektur, den Sicherheitsanforderungen und Ihren spezifischen Anforderungen ab.

Einige DMS-/ECM-Anbieter stellen offene APIs (Application Programming Interfaces) bereit, die es ermöglichen, die Signatur-Software Ihrer Wahl in Ihre eigenen Anwendungen zu integrieren. Dies eröffnet Ihnen die Möglichkeit, benutzerdefinierte Signaturprozesse zu implementieren, die speziell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten sind. Die Integration erfolgt nahtlos und es entstehen keine Medienbrüche. Dokumentenerstellung, PDF online unterschreiben, Signaturprozess digital steuern und direkte Ablage in den Archiven erfolgen aus “einem Guss”.

Ist eine digitale Signatur genauso sicher wie eine analoge Unterschrift?

Eine digitale Signatur ist in Bezug auf Sicherheit und Integrität mit einer analogen Unterschrift vergleichbar und bietet sogar zusätzliche Sicherheitsmerkmale. Eine qualifizierte digitale Signatur verwendet kryptografische Techniken, um die Authentizität der Unterzeichnenden und die Unversehrtheit des Dokuments sicherzustellen. Der private Schlüssel, der zur Signierung verwendet wird, ist geheim und eindeutig mit dem Unterzeichnenden verbunden.

Wie kann durch die digitale Signatur Datenschutz & Compliance eingehalten werden?

Die qualifizierte digitale Unterschrift ist verifizierbar, eindeutig und fälschungssicher. Das hilft, betrügerische Aktivitäten, wie z. B. Identitätsdiebstahl, zu vermeiden und sichert die Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Artikel 6 der Datenschutzgrundverordnung besagt, dass Betroffene ihre Zustimmung geben müssen, bevor mit der Verarbeitung personenbezogener Daten begonnen wird. Zudem sind die Verantwortlichen in der Beweispflicht, dass die Zustimmung erfolgt ist. Digitale Signatur-Software nimmt bei der QES auf den Schutz personenbezogener Daten Rücksicht. Wichtig ist, dass Sie sich erkundigen, wo die Server der Anbieter stehen. Wenn diese in Deutschland stehen, entsprechen sie (zumeist) den deutschen Datenschutzrichtlinien.

Wie aufwendig ist es, eine Software für digitale Software zu implementieren?

Die Implementierung einer Software für digitale Signatur kann je nach den spezifischen Anforderungen und Komplexität der Software unterschiedlich aufwendig sein. Zudem hängt der Aufwand davon ab, ob Sie die e-Signatur-Software in Ihre bestehenden Systeme, wie ECM-/DMS-Software, CRM oder E-Mail-Programme, integrieren. Die Anbindung erfolgt über Schnittstellen. Wenn Ihre DMS-Software über eine offene API verfügt, ist die Integration einfacher. Die Einführung erfordert auf jeden Fall eine umfassende Planung, Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Teams (IT, Sicherheit, Compliance) und gegebenenfalls die Unterstützung durch einen erfahrenen Dienstleister.

Ist die digitale Signatur auch für Langzeitarchivierung anwendbar?

Ja, die digitale Signatur kann auch für die Langzeitarchivierung von Dokumenten angewendet werden. Die Langzeitarchivierung bezieht sich auf die sichere Aufbewahrung von Dokumenten über einen langen Zeitraum. Wichtig ist hierbei, dass Sie ein Dokumentenformat für die Langzeitarchivierung wählen, das weit verbreitet ist und voraussichtlich auch in Zukunft unterstützt wird. PDF/A (Archivierungsstandard für PDF-Dokumente) ist ein Beispiel für ein Format, das speziell für die Langzeitarchivierung entwickelt wurde und die Integrität der Inhalte und der Signaturen bewahrt.

Funktioniert die digitale Signatur-Software auch, wenn mein Vertragspartner keine Software installiert hat?

Ja – auch wenn Ihr*e Vertragspartner*in keine digitale Signatur-Software installiert hat, können die Dokumente dennoch durch die betreffenden Personen online unterschrieben werden.