27. Januar 2020
Das amerikanische IT-Analyse-Unternehmen Gartner identifiziert zehn strategische Technologie-Trends für dieses Jahr. Sie bieten Unternehmen großes Potenzial für Transformation und Optimierung in nahezu allen Geschäftsfeldern.
Laut Gartner spielt Künstliche Intelligenz die Rolle eines Katalysators. Sie beschleunigt zusätzlich die voranschreitende Prozessautomatisierung und dient als Schnittstelle für die Erweiterung der Mensch-Maschine-Interaktionen. Technologische Trends werden so noch schneller zur Marktreife gebracht.
Physikalische Umgebungen wie Fabriken, Büros und Städte entwickeln sich nach Gartner zu „intelligenten Räumen“. Menschen kommunizieren mit ihrer Umgebung über eine Vielzahl von Berührungspunkten. Sie nutzen dabei verschiedene Sinneskanäle, um ihre Umgebung zu erfahren. Gleichzeitig rücken Themen wie Datenschutz, Ethik und Sicherheit in den Fokus. Das Vertrauen in die rasant entwickelnden Technologien wie KI und IoT muss gestärkt und rechtliche Probleme müssen ausgeräumt werden.
In ihrer Analyse spricht Gartner von erheblichen technologischen Veränderungen, die die Trends zusätzlich beschleunigen. Bis 2025 erreichen viele Technologien, die aktuell noch in den Kinderschuhen stecken, einen neuen Reifegrad. Das ermöglicht einen erweiterten Zugang und minimiert die Risiken. Innovationsführer sollten die Auswirkungen dieser technologischen Trends auf ihr Geschäft als Chance nutzen. So können bestehende Produkte und Geschäftsmodelle verbessert und neue etabliert werden.
Die Top Ten der strategischen Technologietrends von Gartner zeigen Entwicklungen auf, die Unternehmen für ihre strategischen Planungsprozesse in Betracht ziehen sollten. Diese Trends hätten eine breite Wirkung auf Menschen und ihre Lebensräume – mit einem großen disruptiven Potenzial über Branchen und Regionen hinweg.
Hiermit sind Technologien gemeint, die über gewöhnliche Automatisierung hinausgehen und das Arbeitsleben vereinfachen sollen. Hyperautomation kombiniert Technologien wie: Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Robotik-Prozessautomatisierung oder intelligente Unternehmenssoftware. Sie zieht ihre Vorteile vor allem aus der selbstständigen Überwachung und Messung der eigenen Prozesse. Diese Erkenntnisse können direkt zur weiteren Optimierung der Prozesse genutzt werden.
Der anhaltende Trend zur sogenannten Ambient Experience schafft viele weitere Mensch-Maschine-Schnittstellen, die Nutzern neue Virtual-, Augmented- und Mixed-Reality-Erlebnisse bieten. Sie bieten einen intuitiven Zugriff auf Apps, Services und andere Anwendungen.
In Verbindung mit modernen Sensoren sind Devices in der Lage, situationsabhängige Funktionen aktiv anzubieten. So können Menschen in ihrem Alltag, aber auch bei ihrer Arbeit individuell unterstützt werden. Dies wird durch die Kommunikation der Geräte untereinander noch einmal verstärkt.
Gartner sieht in der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche einen Trend zur Demokratisierung. Technische Laien erhalten Zugang zu modernster Software-Entwicklung und Design oder komplexer Datenanalyse. Helfen soll hierbei KI sowie die vermehrte Nutzung von Low-Code- und No-Code-Umgebungen.
Insgesamt werden die Anwendungshürden deutlich herabgesetzt. Intelligente Interfaces ermöglichen es, auch komplexe Anwendungen ohne viel Vorwissen zu bedienen.
Damit ist der Einsatz von Technologien zur kognitiven und physischen Optimierung des Menschen gemeint. Häufig wird auch der Begriff Human Enhancement verwendet. Vor allem vier Bereiche entwickeln sich laut Gartner in Zukunft weiter:
Das Vertrauen in den Schutz der eigenen Daten und Rechte der Nutzer steckt laut Gartner in einer „Krise“. Immer mehr Entscheidungen werden künftig von einer KI getroffen. Daher soll der Trend hin zu einer „neuen Transparenz“ künftig wieder verlorenes Vertrauen bei den Endnutzern aufbauen. Nur so kann nicht nur das Vertrauen in neue Technologien, sondern vielmehr in die Konzerne zurückgewonnen werden, die nicht nachvollziehbar mit unseren Daten arbeiten. Diese Transparenz betrifft sowohl intelligente Algorithmen wie auch die Gewinnung und Verwendung von Ressourcen. Insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel wird vor allem dieser Aspekt ein entscheidender für Konsumenten sein.
Aufgrund immer größerer Datenmengen identifiziert Gartner das sogenannte Edge Computing als strategischen technologischen Trend. Damit ist die dezentrale, ressourcenschonende Datenverarbeitung am Rande eines Netzwerks gemeint, die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Smart Devices und IoT-Geräte bietet. Daten, die aktuell noch an große Rechenzentren gesandt werden, können dezentral beim Anwender vor Ort verarbeitet werden.
Distributed Cloud steht für eine dezentrale Cloud-Lösung. Die Umstellung von einer zentralen zu einer verteilten Cloud-Lösung beeinflusst die Latenz der Datenübertragung und gewährleistet so den Umgang mit den wachsenden Datenmassen. Cloud-Anbieter können mit den neuen Cloudlösungen die Performance ihrer Dienstleistung steigern.
Die Hierarchie der Cloud-Struktur gliedert sich wie folgt:
Bei Drohnen, Robotern oder anderen intelligenten Maschinen kommen verstärkt Technologien für automatisiertes Handeln zum Einsatz. Laut Gartner wird sich dieser Trend künftig auch außerhalb von kontrollierten Umgebungen fortsetzen und zukünftig untereinander autonom miteinander interagieren.
Erfahrungen, die aktuell mit Robotern und Drohnen in Fabriken und Lagerhallen gesammelt werden, finden zunehmend Anwendungsfelder im Alltag. Somit sind bald Dienstleistungen vermehrt für Privatanwender denkbar.
Die Technologie der Blockchain bietet die Möglichkeit, jegliche Information in einer öffentlich einsehbaren Datenbank zu speichern, zu verarbeiten, zu teilen und zu verwalten. Gleichzeitig sind diese Datensätze mittels Kryptographie verkettet und verschlüsselt. Gartner sieht darin künftig das Potenzial, zusätzliche Technologien wie KI und IoT neben der Blockchain zu integrieren, um eine Vielzahl neuer Transaktionen zu ermöglichen.
Neue Technologien bringen immer neue Sicherheitsrisiken mit sich. Laut Gartner geht der Trend dahin, in den Sicherheitsprozess künftig auch KI mit in Sicherheitssysteme einzubeziehen. Dabei unterteilt sich das Thema in zwei Bereiche:
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