Ein Mann, der beim Fernsehen ein Virtual-Reality-Headset trägt.

11. September 2019

Ausblick 2020: Tendenzen und Trends der Digitalen Transformation

Es ist wie Lesen in der Glaskugel: Jedes Jahr aufs Neue lehnen sich Experten weit aus dem Fenster und propagieren diese oder jene Technologien als Top-Trends der Digitalen Transformation. Wir geben eine Einschätzung dazu, welche Technologien im Jahr 2020 relevant werden könnten und was Unternehmen in 2019 bewegt.

Geschwindigkeit für neue digitale Welten

Die Inbetriebnahme von 5G wird im Jahr 2020 eine zentrale Rolle spielen. Einige der größten Namen im Bereich der Telekommunikation sollen für weltweit zügige Bereitstellungen des neuen Standards sorgen. Dazu gesellen sich die weltbesten Hersteller von Android-Smartphones, die bereits jetzt 5G-fähige Endgeräte auf den Markt bringen.

Das Ausrollen von 5G bringt nicht nur schnelleres Breitbandinternet und zuverlässigere Mobilfunknetze, sondern auch Fortschritte bei smarten Anwendungen – etwa in den Sektoren Stadt, Mobilität, Produktion und IoT (Internet of Things). Die Auswirkungen von 5G beschränken sich also nicht nur auf Smartphones, sondern betreffen nahezu jeden Bereich, der unser tägliches Leben berührt.

Fokussierung auf Big Data und Analytics

Daneben wird auch Data Analytics in 2020 wieder ein zentraler Faktor sein. Unternehmen, die bislang noch nicht intensiv in diesen Bereich investieren, werden sich zukünftig schwer tun, im Geschäft zu bleiben. Es gibt einfach zu viele wertvolle Kundendaten, die es zu sammeln, verarbeiten und auszuwerten gilt. Unternehmen, die nicht auf den vollen Einsatz moderner Analyse-Tools setzen, könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit riskieren. Blindflüge und Bauchgefühl sind deshalb keine Optionen mehr, wenn konkurrierende Unternehmen ausgeklügelte Analyse-Tools einsetzen, um Probleme, Chancen und Lösungen zu identifizieren.

Dafür spricht auch die Konsolidierung von Analyse-Funktionen in der gesamten Technologiewelt. Jedes ernstzunehmende Technologie-Unternehmen hat bereits verstanden, dass die Zukunft in Big Data liegt – speziell in deren Echtzeitverarbeitung. Unabhängig von der Branche bleibt dieser Bereich auch künftig einer der dominierenden Schwerpunkte der Digitalen Transformation.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen

Unternehmen, die in Big Data und Analytics investieren wollen, müssen auch über Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nachdenken, um in der unüberschaubaren Informationsflut aus Daten überhaupt effizient navigieren zu können – und die Daten für sich nutzbar zu machen. Die Bedeutung von KI und maschinellem Lernen für die Datenanalyse lässt sich in drei Funktionsbereiche aufteilen: Geschwindigkeit, Skalierung und Einfachheit. Geschwindigkeit und Skalierbarkeit haben den Vorteil, dass die Analyse großer Datensätze automatisiert wird, anstatt menschlichen Daten-Analysten diese Aufgabe zuzuweisen. Dank KI und maschinellem Lernen lassen sich komplexe Datensätze heute im Vergleich zu früheren Zeiten in einem Bruchteil der Zeit analysieren.

Grund dafür sind nicht schnellere und effizientere Rechner, sondern vielmehr optimierte Lernalgorithmen – und dass sich diese Analyse auch in der Cloud leicht skalieren lässt. Hinsichtlich der Einfachheit, im Gegensatz zu älteren Big-Data-Analytics-Tools, hat das Hinzufügen von KI und maschinellem Lernen die Datenanalyse intuitiver, einfacher zu bedienen und weitaus zuverlässiger gemacht. Und zukünftig sollte sich die Geschwindigkeit und Genauigkeit dieser Technologie noch weiter verbessern.

Investitionen von Unternehmen in digitale Technologien im Jahr 2019

Laut der DACH-Studie von DXC Technology liegt der zentrale Fokus bei vielen dieser Investitionen auf dem Kunden: Sicherheit (57 Prozent), Big Data/Analytics (55 Prozent), IoT (49 Prozent) und KI/Machine Learning (36 Prozent) dienen dem Schutz, der Analyse und der Optimierung des Kundenerlebnisses. Die Implementierung jeder dieser Technologien erfordert Zeit und Ressourcen der IT-Abteilung.

Aufschlussreiche Ergebnisse zu Technologie-Investitionen von Unternehmen liefert auch der MuleSoft Connectivity Benchmark-Report 2019. An der Umfrage haben 650 IT-Entscheider aus den USA, Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Australien, Singapur und China teilgenommen. Die zentralen Erkenntnisse sind nachfolgend zusammengefasst und geben einen guten Eindruck davon, was Unternehmen auch im Jahr 2020 bewegen wird.

  • Stetig wachsende Anforderungen an die IT

Als größte Herausforderung identifizieren die IT-Entscheidungsträger den wachsenden, sogenannten „IT Delivery Gap“ zwischen bestehenden Infrastrukturen und Systemen, die voneinander isoliert sind.

  • Laufender Betrieb versus Innovationsförderung

Die IT-Abteilung verbringt einen Großteil ihrer Zeit (69 Prozent) damit, den Betrieb aufrechtzuerhalten, anstatt innovativ zu agieren. Erschwerend kommt hinzu, dass die IT-Budgets der Mehrheit (77 Prozent) der befragten Unternehmen in 2019 um weniger als zehn Prozent gestiegen sind – was auch für das Jahr 2020 erwartet wird.

  • Befürchtung negativer finanzieller Auswirkungen

Neun von zehn IT-Entscheidern (91 Prozent) glauben, dass sich eine unvollständige Umsetzung digitaler Initiativen zukünftig negativ auf die Umsätze auswirken wird. Nur 36 Prozent haben im letzten Jahr alle geforderten Projekte abgeschlossen.

  • Status der Initiativen zur Digitalen Transformation

Fast alle Unternehmen (97 Prozent) betreiben aktuell Initiativen zur Digitalen Transformation oder haben welche in Planung. Die wichtigsten Ziele sind die Steigerung der Effizienz in der IT (79 Prozent), im Unternehmen allgemein (77 Prozent) sowie die Verbesserung des Kundenerlebnisses (71 Prozent).

Voneinander isolierte Infrastrukturen und Systeme (37 Prozent), fehlende Ressourcen und Budgetmittel (32 Prozent) sowie mangelnde Kenntnisse oder Erfahrung im IT-Team (29 Prozent) identifizieren IT-Entscheider als größte Hürden beim digitalen Fortschritt. Zudem wird die IT-Abteilung aufgrund wachsender Datenmengen, Anwendungen und Geräteanzahl im Unternehmen verstärkt von Datensilos und fehlenden Integrationsmöglichkeiten ausgebremst.

Fazit

Neue Technologien verändern unsere Welt und bieten eine große Chance, sich von Wettbewerbern im Markt abzuheben. Doch viele Unternehmen haben noch einen langen Weg vor sich, um ihre digitale Zukunft mit maßgeschneiderten Initiativen zu realisieren.

Während reifere und grundlegende Technologien weiterhin im Fokus der meisten Initiativen zur Digitalen Transformation von Unternehmen stehen, werden die angeführten Trends und Tendenzen sowohl die Diskussionen über die Digitale Transformation als auch die Entwicklung erfolgreicher Initiativen im Jahr 2020 weiterhin bestimmen.

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