Ein Homeoffice-Setup mit einem Laptop auf einem Tisch neben einer Tasse Kaffee.Ein Homeoffice-Setup mit einem Laptop auf einem Tisch neben einer Tasse Kaffee.

24. Juli 2020

Die neue Arbeitswelt im Homeoffice

Arbeiten wird anders – und vor allem digitaler: Zu diesem Resümee kommt eine neue Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit, die sich mit der Situation deutscher Arbeitnehmer vor und nach der Corona-Pandemie auseinandersetzt. Homeoffice erfreut sich größerer Beliebtheit, digitales Arbeiten ist der neue Standard. Doch es gibt auch kritische Stimmen.

Trotz der weitestgehend überstandenen Lockdown-Phase im Frühjahr sind die Folgen von COVID-19 für die deutsche Wirtschaft nach wie vor verheerend: Zahlreiche Betriebe schickten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit, einige mussten Insolvenz anmelden. Dennoch zeigen aktuelle Umfragen: Deutsche Unternehmen bewerkstelligen die Krise deutlich besser als Unternehmen anderer Länder – wohl vornehmlich bedingt durch die milliardenschweren Finanzhilfen seitens der Bundesregierung.

Aber womöglich half auch ein gewisses Umdenken in vielen Vorstandsetagen, in denen Vorbehalte gegenüber Homeoffice und digitalen Arbeitskonzepten lange Zeit ausgeprägt waren – besonders in Deutschland. Corona-bedingte Abstandsregelungen und Hygieneverordnungen beschleunigten nun eine Entwicklung, die in anderen Ländern wie Estland oder Schweden schon seit Jahren weitestgehend abgeschlossen ist.

In kürzester Zeit wurden die technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen, um Mitarbeitern den Zugriff auf ihre Arbeitsumgebung auch vom heimischen Wohnzimmer oder Büro aus zu ermöglichen.

Homeoffice: mehr Zeit, mehr Produktivität – weniger Kontakte

Eine neue Studie der Krankenkasse DAK mit rund 7.000 Befragten bietet nun ein Stimmungsbild darüber, wie die Beschäftigten mit der neuen Situation klarkommen und wie stark Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten bereits den Alltag der Mitarbeiter prägt.

Demnach stieg der Anteil der Beschäftigten, die regelmäßig (also täglich oder mehrfach wöchentlich) von zu Hause ihrer Erwerbsarbeit nachgehen, innerhalb von fünf Monaten um glatte 116 Prozent: von 18 Prozent im Dezember 2019 vor der Coronakrise auf 39 Prozent im Mai 2020. Und die meisten Befragten wünschen sich eine Beibehaltung dieser neuen Verhältnisse.

So profitieren die meisten Homeoffice-Tätigen nach eigenen Angaben von einem erheblichen Zeitgewinn durch den Wegfall des Arbeitsweges (68 Prozent) sowie einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie (66 Prozent). Zudem ist fast jeder Vierte davon überzeugt, dank der flexiblen Arbeitsbedingungen deutlich produktiver arbeiten zu können. Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: Überwältigende 75 Prozent der Befragten vermissen den regelmäßigen Austausch mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Telefon- und Videokonferenzen bieten hier offenbar nur einen unzureichenden Ersatz. 47 Prozent der Befragten bemängeln eine fehlende Trennung zwischen Beruf und Privatleben. Und 41 Prozent fühlen sich in ihrer Arbeit beeinträchtigt, weil der Zugang zu Unterlagen oder Arbeitsmaterialien deutlich erschwert sei.

Zumindest dieses Problem ließe sich aber womöglich ganz einfach lösen …

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