15. Februar 2022
von Stephanie Schuldes
“Die Cloud” ist ein Sammelbegriff für verschiedene Dienste und Bereitstellungsmodelle. Dieser Artikel ist der erste Teil einer zweiteiligen Serie, in der wir einen Blick auf die Grundlagen werfen. Der erste Teil befasst sich mit den Servicemodellen IaaS, PaaS und SaaS. Im nächsten Artikel werden wir uns mit den Bereitstellungsmodellen Public, Private und Hybrid Cloud beschäftigen.
Cloud Computing ist ein Überbegriff für die Bereitstellung von Rechenkapazitäten und -ressourcen über ein Netzwerk, in der Regel das Internet. Nach Angaben des NIST wird Cloud Computing durch fünf Hauptmerkmale definiert:
Damit ein System diese fünf Anforderungen erfüllen kann, wird die Aufgabe der Verwaltung der Infrastruktur vom Nutzer auf den Cloud-Anbieter übertragen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie die Verantwortung für den Hardware und Software Stack zwischen diesen beiden Parteien aufgeteilt werden kann. Infolgedessen haben sich drei Cloud-Servicemodelle herausgebildet: IaaS, PaaS und SaaS.
Bei IaaS wird die technische Infrastruktur von einem Rechenzentrum bereitgestellt (Hardware, Netzwerk, Speicher, Server). Anstatt eigene Server zu kaufen, können die Nutzer:innen diese nach Bedarf mieten. Für die Wartung ist der IaaS-Anbieter zuständig. Vom Betriebssystem an aufwärts sind Nutzer:innen für alles andere zuständig. Im Grunde genommen haben die Nutzer:innen ein virtuelles Rechenzentrum.
Beispiele für IaaS
Anwendungsszenarien
Vorteile
Nachteile
PaaS bietet eine integrierte Laufzeit- und Entwicklungsumgebung (einschließlich Hardware, Software und Wartung) als Service über das Rechenzentrum. Nutzer:innen zahlen also für die Nutzung von z. B. Datenbanken, Dateisystemen oder Anwendungsservern. Nutzer:innen verwalten ihre eigenen Anwendungen und Daten.
Beispiele für PaaS
Anwendungsszenarien
Vorteile
Nachteile
Bei SaaS wird komplexe Software über das Rechenzentrum zur Verfügung gestellt. Anstelle eines einmaligen Lizenzkaufs und einer lokalen Installation wird die Software als Service bereitgestellt (ähnlich wie beim Kauf oder der Miete eines Autos). Dieser Trend wurde vor allem durch Webdienste begünstigt, die in der Regel pro Aufruf abgerechnet werden.
Beispiele für SaaS
Anwendungsszenarien
Vorteile
Endnutzer:innen
Entwickler:innen
Nachteile
Endnutzer:innen
Entwickler:innen
Jedes Unternehmen muss entscheiden, welche Methoden bei einer Migration in die Cloud am besten geeignet sind. Bei Projekten mit begrenzten Ressourcen und dem Schwerpunkt auf einfachen Anwendungen, Prozessen oder Plattformen kann man viel Zeit und Geld sparen, wenn man ausschließlich in der Cloud entwickelt. Für die meisten Anwendungen profitieren Unternehmen, die Wert auf Flexibilität, Leistung, Sicherheit und Portabilität legen, von der hybriden Kombination aus Cloud und bestehenden On-Premises-Infrastrukturen.
IaaS, PaaS und SaaS bieten Unternehmen deutliche Vorteile in Bezug auf Skalierung, Leistung und Kosteneinsparungen. IaaS ist zum Beispiel ideal für Unternehmen, die schnelle Bereitstellungszyklen von einem skalierbaren System wünschen. Bei PaaS bleibt die Kontrolle über die Infrastruktur erhalten, während ein Großteil der Backend-Arbeiten entfällt, die normalerweise mit der Entwicklung und Wartung von Anwendungen verbunden sind. SaaS schließlich ermöglicht Unternehmen den schnellen und einfachen Zugriff auf neue Anwendungen sowie den regelmäßigen Zugang zu neuen Funktionen und Upgrades.
In Teil 2 geht es weiter mit den Cloud-Bereitstellungsmodellen Public, Private und Hybrid Cloud.
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